Der Voron Trident ist ein selbstgebauter High-End-3D-Drucker, der auf dem CoreXY-Prinzip basiert. Er wurde als Weiterentwicklung des Voron 1.8 konzipiert und bietet ein modernes mechanisches Konzept mit hoher Stabilität, Präzision und Geschwindigkeit. Er richtet sich an ambitionierte Maker, die bereit sind, Zeit in den Aufbau und die Kalibrierung zu investieren.


⚙️ 2. Technische Eigenschaften

  • Druckprinzip: CoreXY mit feststehender XY-Gantry und beweglichem Druckbett (Z-Achse)
  • Bauvolumen (je nach Konfiguration): 250×250×250 mm, 300×300×250 mm oder 350×350×250 mm
  • Z-Achse: Drei Linearführungen mit synchronisierten Trapezspindeln
  • Hotend-Kompatibilität: Kompatibel mit Dragon, Mosquito, Revo, E3D u. a.
  • Extruder: Meist mit Direct-Drive-System, oft im Stealthburner integriert
  • Heizbett: Massive Aluminiumplatte mit AC-Heizmatte, ca. 110 °C
  • Druckmaterialien: PLA, PETG, ABS, ASA, Nylon, CF-Verbundstoffe
  • Firmware: Klipper (in Verbindung mit Raspberry Pi), Fluidd oder Mainsail als Interface
  • Geschwindigkeit: Bis zu 250 mm/s möglich, realistisch 100–150 mm/s mit hoher Qualität

🏗️ 3. Aufbau und Installation

Der Aufbau eines Voron Trident ist umfangreich, aber durch gute Dokumentation und eine engagierte Community gut machbar. Die Bauzeit liegt typischerweise zwischen 25 und 40 Stunden. Wichtig ist die präzise Ausrichtung der Z-Achse und das saubere Verlegen der Elektronik.

Für gedruckte Bauteile empfiehlt sich hitzebeständiger Kunststoff wie ABS oder ASA, da viele Teile hohen Temperaturen ausgesetzt sind.


🔬 4. Druckqualität und Leistung

  • Stabilität: Die feste XY-Einheit führt zu minimalem Spiel und exzellenter Wiederholgenauigkeit
  • Z-Hubsystem: Drei Linearschienen verbessern die Ebenheit und Zuverlässigkeit des Betts
  • Gehäuse: Ermöglicht den Druck von temperaturkritischen Materialien wie ABS/Nylon
  • Wartung: Dank modularer Bauweise gut zugänglich, bei sorgfältigem Aufbau leicht instand zu halten

⚖️ 5. Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Sehr hohe Druckqualität
  • Ideal für anspruchsvolle Materialien durch geschlossenes Gehäuse
  • Gute Modifizierbarkeit (z. B. LEDs, andere Extruder, CAN-Bus)
  • Durchdachtes Design mit klarer Trennung von Netzspannung und Steuerung
  • Enorme Community-Unterstützung mit vielen Erweiterungen und Tipps

Nachteile:

  • Z-Höhe auf 250 mm begrenzt
  • Aufbau für Anfänger anspruchsvoll
  • Mechanische Genauigkeit beim Aufbau kritisch
  • Höherer Wartungsaufwand bei den Z-Spindeln
  • Elektronik im Unterboden schwerer zugänglich ohne Mods

🧠 6. Vergleich zum Voron 2.4

  • Trident: Fester XY-Gantry, bewegliches Bett → besser für stabilen Druck mit hohen Temperaturen
  • 2.4: Bewegliche Gantry, festes Bett → besser bei sehr großen Druckhöhen oder Multi-Tool-Systemen
  • Trident ist einfacher aufzubauen und leichter zu warten, jedoch mit geringerer maximaler Bauhöhe

📝 7. Fazit

Der Voron Trident ist ein exzellenter 3D-Drucker für alle, die Wert auf Qualität, Geschwindigkeit und Wartungsfreundlichkeit legen. Er bietet fast industrielle Druckergebnisse zu einem Bruchteil der Kosten – vorausgesetzt, man bringt die Bereitschaft mit, Zeit in den Aufbau zu investieren.

Empfohlen für:
– Fortgeschrittene Bastler
– Nutzer mit Erfahrung in Firmware wie Klipper
– Alle, die ein zuverlässiges Arbeitstier für ABS, ASA & Co. suchen